Die Isla Coiba vor der Pazifikküste Panamas wird aufgrund der Artenvielfalt in ihrer Unterwasserwelt sowie an Land auch das Galapagos von Panama genannt. Seit 2005 ist der gesamte Nationalpark Coiba UNESCO Welterbe.
Nicht nur vor, sondern auch auf der Insel Coiba ist die Natur atemberaubend. Hier gibt es nahezu unberührten Regenwald, in dem zahlreiche endemische Arten leben, die aufgrund der Abgelegenheit der Insel überleben konnten.
Ein einzigartiger und interessanter Ort, der bisher noch nicht zu den Topdestinationen in Panama zählt und daher noch nicht zu überlaufen ist. Diejenigen, die doch schon ihren Weg nach Coiba gefunden haben, wissen, dass der Nationalpark ein absolutes Naturhighlight Panamas ist.
Wir geben dir Tipps zur Anreise und zu den besten Aktivitäten auf der Insel und im Nationalpark Coiba. Außerdem verraten wir dir, welche schaurige Vergangenheit die Isla Coiba hat, wegen der es hier immer noch spuken soll.
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Inhaltsverzeichnis
Allgemeines zur Isla Coiba
Der gleichnamige Nationalpark, zu dem die Insel Coiba gehört, umfasst noch weitere 37 Pazifikinseln vor Mittelamerika. Auch die Meerabschnitte zwischen den Inseln sind offiziell Teil des Parks, sodass nicht nur die Ökosysteme an Land, sondern auch im Wasser unter Schutz stehen. So wird verhindert, dass die außergewöhnliche Artendiversität im Golf von Chiriquí verloren geht.
Zusätzlich liegt die Isla Coiba seit 2004 im CMAR, dem Eastern Tropical Pacific Marine Corridor. Der Korridor wurde ebenfalls ernannt, um zugehörige Flächen zu schützen und zu pflegen. Unter anderem befinden sich die echten Galapagos Inseln, die zu Ecuador gehören sowie die costa-ricanischen Islas del Coco in diesem Gebiet.
Wenige Kilometer von der Isla Coiba entfernt befindet sich das größte Korallenriff im Ostpazifik, Hannibal Bank. Hier finden die seichteren Gewässer vor Panama ein abruptes Ende, denn hinter dem Riff ist der Meeresgrund plötzlich mehrere tausend Meter tiefer.
Bekannt sind die Gewässer um die Isla Coiba nicht nur für riesige Fischschulen und Schildkröten, sondern vor allem als Lebensraum für Haie. Das macht die Insel zu einer Destination fürs Tauchen und Schnorcheln.
Tauchen und Schnorcheln in der Unterwasserwelt des Coiba Nationalparks
Mit Adventure Tours machten wir eine Schnorcheltour. Wie du am besten passende Touren findest, erfährst du später im Artikel.
Wir waren rund um die Isla Coiba stundenlang im Wasser. Dabei sahen wir zahlreiche bunten Fische, deren Anzahl schon fast an die des Tauchens in Honduras heranreichte. Mit den Haien hatten wir leider weniger Glück und bekamen keine zu Gesicht.
Auch Walhaie werden regelmäßig vor der Insel gesichtet. Vor allem zwischen Dezember und April sollen die Chancen relativ hochstehen, ihnen zu begegnen. Die beste Zeit, um Wale zu sichten ist im August.
Auf dem Rückweg unserer Schnorcheltour konnten wir vor der Isla Coiba vom Boot aus zwei Schildkröten beim Liebesakt beobachten. Ich dachte ja immer, dass die sich dafür eine gemütliche Insel suchen würden.
Auch das Tauchen vor der Isla Coiba soll unglaublich sein. Die Tauchschulen in Santa Catalina organisieren mehrtägige Exkursionen mit zwei bis drei Tauchgängen pro Tag und Übernachtung in der Ranger Station auf der Isla Coiba.
Jedoch ist das Tauchen an vielen Spots sehr anspruchsvoll, da es starke Strömungen gibt. Die Temperatur variiert zwischen wenigen Metern Höhenunterschied sehr stark. Wir sind noch nicht besonders erfahren und beließen es daher lieber beim Schnorcheln. Auch so bekommst du schon unheimlich viel von der Unterwasserwelt zu sehen.
Wandern auf der Isla Coiba
Auf der Isla Coiba gibt es einige Wanderrouten, zum Beispiel den Monkey Trail oder den Boca Grande Marine Trail. Von zwei Aussichtspunkten aus, dem Cerro Gambute und dem Cerro de la Torre, kannst du die Insel gut überblicken.
Durch die Insel fließen mehrere Flüsse, in denen Krokodile leben. Mitten im Regenwald stößt du auf wunderschöne Spots mit Wasserfällen. Im Dschungel sind Brüllaffen, Weißgesichtsäffchen und viele Vogelarten mit etwas Glück zu entdecken.
Auch die Sandstrände rund um den Dschungelkern der Insel, zum Beispiel der Playa Blanca, sind atemberaubend. Das Wasser ist klar und der Sand strahlend weiß.
Solltest du eine Wanderung auf der Isla Coiba unternehmen wollen, empfiehlt es sich auch hierfür eine Tour mit einem Guide zu buchen, da die Wege alleine nicht erreichbar sind. Teilweise musst du mit einem Boot zum Startpunkt fahren. Außerdem wirst du mit einer Begleitung im Dschungel mit Hintergrundwissen zu vielen Pflanzen und Tieren versorgt und irrst nicht ahnungslos umher.
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Das Hauskrokodil der Isla Coiba „Tito“
Die Isla Coiba beherbergt einen ganz besonderen Dauergast namens Tito. Es handelt sich um eines der Krokodile, die meist als Einzelgänger auf der Insel leben. Tito residiert schon seit mehr als 25 Jahren auf der Isla Coiba als Hauskrokodil.
Tito ist über drei Meter lang, wiegt etwa 200 Kilogramm und sieht durchaus furchteinflößend aus. Nicht selten soll er Wunden von seinen Kämpfen mit anderen tierischen Inselbewohnern haben.
Oftmals ist Tito tagelang verschwunden und soll angeblich zu einem anderen Strand aufgebrochen sein, an dem seine Freundin Tita lebt. Wenn er aber in der Nähe ist, wird er von den Rangern mit Leckereien verwöhnt und zeigt sich im Gegenzug ganz nah an der Station an seinem Privatstrand vor den Tourist:innen.
Die dunkle Vergangenheit der Isla Coiba
Einer der Gründe, warum die Isla Coiba nie bewohnt wurde, und weltweit einzigartige Tiere und Pflanzen überleben konnten, ist die Vergangenheit der Insel: Zwischen 1919 und 2004 befand sich hier eine Strafanstalt. In den Siebzigern und Achtzigern nutze die panamaische diktatorische Regierung unter Omar Torrjos und Manuel Noriega den Ort sogar als eine Art Konzentrationslager für Menschen, die sich gegen das Regime auflehnten.
Es gibt viele Schauergeschichten über das Gefängnis auf der Isla Coiba. Angeblich haben Insassen sowie Wachen Geister früherer Gefangener gesehen und gehört, die noch heute auf der Insel herumschwirren.
Abgeschottet und Kilometer durch haigespicktes Wasser vom Festland entfernt, hatte die Insel ihre eigenen Regeln. Zahlreiche Gefangene verschwanden auf mysteriöse Weise und sollen den Haien zum Fraß vorgeworfen worden sein.
Auch Fluchtversuche sollen an Krokodil- und Haiangriffen im Wasser gescheitert sein. Die Gefangenen mussten nicht hinter Mauern eingesperrt werden, sie waren auf einer Insel ausgesetzt, von der es kein Entkommen gab.
Heute erinnert ein kleines Kreuz an die Verschollenen „Los Desaparecidos“, wie sie auch genannt werden. Die jetzige Regierung Panamas scheint wenig Interesse an einer Aufklärung der Geschehnisse zu haben und so ist bis heute nicht sicher, was mit diesen Menschen geschehen ist.
Ein paar Ruinen von Verwaltungsgebäuden, eine Kapelle und der Friedhof des Gefängnisses sind heute noch auf der Insel zu finden. Sie sind eingewachsen inmitten des Dschungels.
Organisation eines Ausflugs von Santa Catalina auf die Isla Coiba
Wir unternahmen einen Tagesausflug von Santa Catalina aus zur Isla Coiba. Diese liegt ein ordentliches Stück vom Festland entfernt und so fährst du länger als eine Stunde mit dem Boot zu diesem Eiland.
Ein vororganisierter Tagesausflug ist die beste Möglichkeit den Nationalpark der Isla Coiba zu erkunden. Da das Gebiet geschützt bleiben soll, ist die Organisation eines Besuchs auf eigene Faust kaum möglich. Seit der Tourismus im Nationalpark Coiba Einzug gehalten hat, soll die Population einiger Arten bereits gelitten haben. Hinzu kommt das Problem der illegalen Fischerei und Wilderei im Naturschutzgebiet.
Die meisten Ausflüge bieten, neben einem Aufenthalt auf der Insel Coiba, die Möglichkeit an mehreren Stellen des Nationalparks zu schnorcheln und andere Inseln zu erkunden. Je nach Art der Tour und nach Reisezeit triffst du auf verschiedene Affenarten, Schildkröten, Krokodile, Wale, Haie, Fische und Delfine.
Die Kosten betragen meist 50 – 60 US-Dollar, inklusive Getränke und Essen, Schnorchelausrüstung und Guide. Zuzüglich musst du noch eine Parkeintrittsgebühr von 20 US-Dollar zahlen. In etwa belaufen sich die Kosten eines Ausflugs also auf 70 bis 80 US-Dollar pro Person.
Da bei unserer Ankunft in Santa Catalina nur noch Adventure Tours offen hatte, haben wir bei dieser Organisation den Ausflug auf die Isla Coiba gebucht. Wir waren sehr zufrieden mit dem Preis-Leistungsverhältnis und die Tour war ein absolutes Highlight unserer Panama Rundreise.
Backpacking in Panama: Reiseinfos von Küste zu Küste
Es gibt zahlreiche weitere Tourenanbieter im Ort, die von Schnorchel- bis Tauch- und Inselhopping-Touren alles anbieten. Auch per Kayak kannst du die Gewässer um die Isla Coiba erkunden. In Santa Catalina kannst du dich in Ruhe unter den Angeboten umschauen und vor Ort entscheiden, welche Tour am besten zu dir passt.
Bei einer Tagestour werden grundsätzlich zwei bis vier Inseln sowie mehrere Schnorchelspots angefahren. Einige Organisationen bieten die Möglichkeit in der Ranger-Station auf der Isla Coiba zu übernachten und die Tour durch den Nationalpark so zu verlängern.
Du wirst im Boot mit deinem Guide und eventuell weiteren Teilnehmenden an einem der Strände in einer Bucht auf der Isla Coiba ankommen. Hier müssen die Parkgebühren bezahlt werden und die Einreise wird kontrolliert. Es gibt ein kleines Museum zur Artenvielfalt auf und um die Insel.
Santa Catalina
Wie du am besten nach Santa Catalina kommst, kannst du in unserem Guide für die Anreise aus Boquete und anderen Teilen Panamas herausfinden. Es empfiehlt sich ein oder zwei Nächte vor und nach deinem Tagestrip nach Coiba in Santa Catalina zu übernachten, denn du wirst mehrere Stunden brauchen, um in den abgelegenen Ort zu gelangen. Die Touren starten normalerweise früh morgens und die Anreise am selben Tag ist kaum möglich.
Eine günstige und idyllische Übernachtungsmöglichkeit bietet das Hostal Familiar Rolo. Hier kannst du schon ab 31,00 Euro die Nacht unterkommen und befindest dich direkt am Meer. Viele Wasseraktivitäten lassen sich direkt im Hostel buchen.
Mehr über den kleinen Ort Santa Catalina erfährst du in diesem Reisebericht.
Hier kannst du nach günstigen Shuttle-Verbindungen, zum Beispiel aus Boquete oder Panama City nach Santa Catalina suchen.
Die Planung eines Ausflugs auf die Isla Coiba gestaltet sich von Santa Catalina als sehr komfortabel. Solltest du aber weder in den Nationalpark wollen noch am Surfen oder Tauchen in Santa Catalina interessiert sein, lohnt sich eine Reise zu dem kleinen Ort an der südlichen Küste Panamas eher nicht.
Weitere Möglichkeiten zur Anreise in den Nationalpark
Durch die Tagestouren von Santa Catalina und anderen naheliegenden Orten wird die Besuchsmenge auf der Insel seit einigen Jahren streng reguliert und eingeschränkt, da kein Schaden durch den menschlichen Fußabdruck entstehen soll. Als Reisende:r solltest du dich daher an die Touren halten und die Natur respektieren.
Die Überfahrt mit dem Boot ist alternativ zu Santa Catalina auch von Puerto Mutis, Puerto Vidal oder Pixvae möglich. Natürlich musst du auch hier wieder die Eintrittsgebühr bezahlen und dich anmelden, damit die touristischen Kapazitäten der Insel nicht überschritten werden.
Es spielt keine Rolle, ob du eine Schnorchel- oder Tauchtour, oder nur den Aufenthalt im Nationalpark durch eine Tour buchst. Auch ist der Startpunkt der Tour variabel. Wichtig ist nur, dass du mithilfe einer der verifizierten Anbieter in den Nationalpark gelangst. Durch die Buchung einer Tour holst du dir automatisch eine Besuchsgenehmigung des Umweltministeriums Panamas ein. Ohne die kannst du nicht nach Coiba.
Auf Viator kannst du eine Tauchtour im Nationalpark Coiba vorab buchen. Es handelt sich um eine ganztägige Tour mit 3 bis 4 Tauchgängen und einem Mittagessen. Ansonsten findest du wie erwähnt in Santa Catalina und anderen Küstenorten zahlreise Anbieter.
Weitere Inseln des Nationalparks
Die Isla Coiba trägt denselben Namen wie der Nationalpark und ist die Hauptanlaufstelle für den Besuch des Gebiets. Sie ist auch mit Abstand die größte Insel des Archipels, weshalb sie in der Vergangenheit wohl auch als Gefangenenlager auserwählt wurde.
Es gibt aber einige weitere Inseln, die auch oftmals im Rahmen einer Tagestour besucht werden. Bei einem Schnorchelausflug fährst du beispielsweise in der Regel zwei bis vier Inseln an und hältst zwischen ihnen an verschiedenen Stellen auf offener See, um zu schnorcheln.
Die Isla Rancheria
Die Rancheria Insel wird auch Coibita genannt, weil sie als kleine Schwester der Coiba Insel gilt. Sie ist die drittgrößte Insel im Archipel und beherbergt einige der schönsten Buchten und Sandstrände.
Die Insel bietet einen Lebensraum für viele Tiere, wie Vögel, Krokodile und Schildkröten. Hier werden jährlich neue Arten entdeckt, weshalb ein Forschungszentrum errichtet wurde, um neue Erkenntnisse zu gewinnen und vor Ort sicherstellen zu können.
Die Isla Granito de Oro
Nordöstlich der Isla Coiba befindet sich die Insel Granito de Oro, die nur ein paar Stunden täglich von den Tourbooten angefahren werden darf. Rundherum befindet sich das beliebteste Tauchgewässer mit einem unglaublich bunten Korallenriff. Auch die scheinbar unberührten weißen Strände an Land lassen sich sehen.
Lohnt sich ein Ausflug in den Nationalpark Coiba?
Auch wenn wir bei unserem Ausflug etwas Pech hatten und keine Haie sehen konnten, war die Unterwasserwelt auch so sehr beeindruckend. Die schreckliche Vergangenheit der Insel lässt sich bei einem so kurzen Besuch nicht einmal erahnen. Ich hätte gerne mehr Zeit für die Erkundung zu Land der Isla Coiba gehabt und einige der Ruinen aufgespürt.
Die Gewässer und die Inseln des Coiba Archipels werden oftmals als Panamas Paradies beschrieben und wie wir finden zu Recht. Der Coiba Nationalpark ist einer der wenigen Flecken der Erde, die beinahe unberührt sind.
Durch die Abgelegenheit der Isla Coiba ist die Anreise nicht ganz einfach, denn du musst erst einmal nach Santa Catalina oder einen anderen Ort im Süden Panamas gelangen, um von dort an einer Tour teilzunehmen. Der Aufwand lohnt sich aber definitiv, sofern du nach einem wahren Naturspektakel suchst.
FAQ zur Isla Coiba in Panama
Der Nationalpark, der den Namen seiner größten Insel, der Isla Coiba, trägt, erstreckt sich auf über 500 Quadratkilometer. Das ist eine größere Fläche als die Stadt Köln einnimmt. In dem Gebiet befinden sich 38 Inseln, den größte Teil der Fläche macht aber das Meer aus.
Innerhalb des Nationalparks leben 33 verschiedene Haiarten, fast 150 Vogelarten sowie verschiedenste Reptilien, Fische und Landsäugetiere. Auch viele endemische Arten sind in Coiba zuhause. Das bedeutet, sie sind nur hier und nirgendwo sonst auf der Erde zu finden. Ein Beispiel ist der Coiba-Brüllaffe, der starken Einfluss auf die Geräuschkulisse der Insel nimmt.
Mehr Reisetipps für Panama
- Die Isla Coiba bietet ein wahres Unterwasserparadies und hat auch an Land eine unglaubliche Artenvielfalt zu bieten. Ihre Entdeckung erfordert eine menge Abenteuerlust. Solltest du jetzt Lust auf Tiefenentspannung bekommen haben, lies unseren Artikel zu den San Blas Inseln und finde heraus, wie du diesen Karibiktraum besuchen kannst.
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